Dokumentation des dritten Stadtteilgesprächs in Rheinfeld
Rheinfeld, 22. April 2015
Bürger informieren sich im Stadtteilgespräch. Bezirksregierung sieht sieben Hektar Bauland im Nordosten vor
Mehr als 50 Rheinfelder Bürger kamen am Mittwochabend trotz schönsten Frühlingswetters ins Feuerwehrgerätehaus, um mit der Stadtverwaltung über die bauliche Entwicklung und die Verkehrssituation in ihrem Ort zu diskutieren. Zum Stadtteilgespräch hatte Bürgermeister Erik Lierenfeld eingeladen. Über die Entwicklungsperspektiven, die der neue Regionalplanentwurf für Rheinfeld bietet, berichtete Städtebaufachbereichsleiter Gregor Nachtwey. Die Bezirksregierung sieht hier noch weiteren Bedarf an Wohnbauflächen und hat dafür sieben Hektar im Nordosten des Stadtteils vorgesehen. Die Stadtverwaltung regte allerdings einen anderen Zuschnitt der Fläche an, damit die künftigen Baugrundstücke besser parzelliert werden können. Bei den Bürgern stieß dies auf Zustimmung.
Intensiv wurde an dem Abend über die Verkehrssituation diskutiert. Kritik gab es an der Ampelschaltung auf der Kreuzung B9/Europastraße. Auch der Leiter der Technischen Betriebe Dormagen, Gottfried Koch, bestätigte den Eindruck, dass sich die Ampelschaltung dort seit dem Bau des neuen Radweges verschlechtert hat und sich der Verkehr von Dormagen nach Rheinfeld dadurch stärker staut. „Wir kümmern uns darum beim zuständigen Landesbetrieb Straßen NRW“, versprach er.
Ein weiteres Thema des Stadtteilgesprächs war die Rheinwassertransportleitung, mit der im Zeitraum ab etwa 2030 der Tagebau Garzweiler verfüllt werden soll. Hier gibt es eine Trassenvariante südlich von Worringen, priorisiert wird derzeit aber eine Trasse über das Dormagener Stadtgebiet mit drei möglichen Rheinanschlüssen zwischen Zons und Rheinfeld. Die Entscheidungen über dieses Projekt fallen im Braunkohlenausschuss der Bezirksregierung Köln. „Bis Juni 2016 soll für die unterirdische Transportleitung eine Umweltverträglichkeitsprüfung erarbeitet werden“, erläuterte Fachbereichsleiter Nachtwey. Danach startet das öffentliche Beteiligungsverfahren, bei dem auch die Bürger ihre Anregungen und Bedenken einbringen können. Im Jahr 2025 soll der Bau der zweirohrigen Pipeline beginnen.
Zum Schluss des Forums stellte sich auch der neu gewählte Deichgräf Reinhard Hauschild den Fragen der Anwesenden. Nach rund zwei Stunden intensiver Diskussion beendete der Bürgermeister die Veranstaltung mit einem besonderen Dankeschön an den Löschzugführer Erik Heinen und die Mitglieder der Jugendfeuerwehr, die sich um die Bewirtung kümmerten.