Dokumentation Gohr und Broich 06/2015

Dokumentation des vierten Stadtteilgesprächs in Gohr und Broich

Gohr, 24. Juni 2015

Bürger informieren sich im Stadtteilgespräch. Gespräche über Verkehr, Parken und die Dorfentwicklung

Mehr als 50 Gohrer und Broicher Bürger kamen am Mittwochabend ins Schützenhaus, um mit der Stadtverwaltung über die bauliche Entwicklung und die Verkehrssituation in ihrem Ort zu diskutieren. Zum Stadtteilgespräch hatte Bürgermeister Erik Lierenfeld eingeladen. Bereits im Vorfeld hatte sich durch Themenvorschläge der Bürger abgezeichnet, dass unter anderem das Thema Tempo 30 auf der B477 den Gohrern und Broichern am Herzen liegt. Der Bürgermeister sagte den Anwesenden seine Unterstützung bei einem Bürgerantrag an „Straßen NRW“ zu und stellte selber noch einmal in Aussicht, dass sich auch die Verwaltung dem Thema noch einmal annehmen werde. „Wenn wir hier von zwei Seiten arbeiten, kann dies vielleicht doch etwas mehr Erfolg versprechen.“ Zuvor hatte die Beigeordnete Tanja Gaspers auf die schwierigen Zusammenhänge zwischen dem Landesbetrieb Straßen NRW, der auch für die B 477 zuständig ist, und den Möglichkeiten der Stadt hingewiesen. Geprüft werden durch die Verwaltung die Möglichkeiten zur Verkehrsberuhigung im Ort und in den Ortseingangsbereichen. Geprüft wird auch noch einmal die Sicherheit der Schulkinder entlang des Schulweges. Die früher schon einmal vorhandenen „Markierungen“ mit kleinen Kinderfüßen sollen wieder aufgebracht werden.

Dass die Verwaltung das Thema Nahversorgung auch in Gohr ständig auf den „Arbeitszettel“ hat, machte der Bürgermeister deutlich. „Nahversorger stehen bei uns nicht Schlange, um in Gohr etwas zu bauen. Dafür müsste es hier vermutlich 5.000 Einwohner geben. Die Verwaltung kann sich jedoch vorstellen, an der B 477 zum Beispiel eine Tankstelle zu genehmigen, an der ein größerer Shop hängt. Wir sind hier dran und wenn Sie hier Kontakte haben, dann immer her damit.“

Gottfried Koch, Leiter der Technischen Betriebe Dormagen (TBD), konnte über den Ausbau des Spielplatzes „In der Lüh“ berichten. „Die Ausschreibung ist erfolgt. Ich gehe davon aus, dass der Spielplatz im
Oktober/November diesen Jahres fertig wird. Wir investieren hier rund 20.000 Euro.

Nachdem die Anwohner im äußersten Westen Dormagens bereits im vergangenen Jahr von der mangelnden Ortsdurchfahrt in Nievenheim und Ückerath gebeutelt wurden, stellte ihnen Koch auch in diesem Jahr noch einmal kommende Verkehrsbehinderungen in Aussicht. Im Herbst wird die Druckwasserleitung vom Rückhaltebecken Gohr bis hin zum Ortsanschluss in Ückerath erneuert werden. Verbunden damit ist eine halbseitige Sperrung der L35 zwischen Gohr und Ückerath mit Ampelregelung. Die zweite Behinderung wird sich durch den Bau des Kreisverkehrs in Nievenheim, Höhe Esso ergeben, der ebenfalls im zweiten Halbjahr gebaut werden soll.

Dass Gohr trotz leicht rückläufiger Einwohnerzahlen Entwicklungsperspektiven hat, konnte Ralf Schenk vom Fachbereich Städtebau verdeutlichen. „Die Friedhofserweiterungsfläche soll im Zuge einer Flächennutzungs- planänderung in Bauland umgewandelt werden. Eine weitere Möglichkeit gibt es am Friedhof, wo ebenfalls eine Fläche für drei bis vier Einfamilienhäuser möglich ist.“ Der Bürgermeister sagte zu, dass die Verwaltung in beiden Fällen die Möglichkeit eines Bieterverfahrens prüft. Zum Schluss stellte Klemens Diekmann, Geschäftsführer der Energieversorgung Dormagen (evd), noch einmal das Netzausbauprogramm von evd, TBD und NetCologne mit Glasfaserkabel zur schnellen Internetversorgung vor. „Gohr wird einer der ersten Stadtteile sein, die im kommenden Jahr in den Genuss schnellen Internets kommt.“ „Nutzen Sie das Angebot reichlich, denn je mehr es sich rechnet, desto besser stehen die Chancen, dass alle Stadtteile Dormagens an das Glasfasernetzwerk angeschlossen werden können“, appelliert der Verwaltungschef.